Samstag, 25. Juni 2016

Schönheit, Freundschaft & meine Gedanken



(Vorweg möchte ich betonen, dass mit diesem Beitrag nicht die Absicht habe jemanden zu beleidigen, zu verurteilen oder zu verletzen. Jeder Mensch auf diesem Planeten ist frei, kann das machen, was er möchte und ich möchte mich nicht in sein Vorhaben eindringen und erzählen was richtig oder was falsch ist. Dies sind hier ist nur ein Gemisch aus  meinen Gedanken und Erfahrungen, die ich allein gemacht habe. )


Was ist Schönheit?

Und welche Menschen empfindet man selbst als „schön“?
 Diese Fragen kann jeder für sich selbst beantworten.
Klar ist schöne Menschen schaut man gerne an, sie wirken häufig nett und sympathisch. Sie sind diejenigen, mit denen man sich gerne unterhalten würde, diejenigen mit denen man sich gern anfreunden würde. Schöne Menschen sind schön anzusehen und man traut sich mit ihnen auf die Straße, weil sie einem nicht peinlich sind.  So jedenfalls denken viele, auch wenn sie es nicht gern zugeben möchten. Ich gehöre, auch wenn ungern, zu dieser Gruppe von Menschen und würde dies gern ändern. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, wie man so schön sagt.

Die Gesellschaft hält gerne schöne Menschen unter ihrer Obhut, in ihrer schönen, großen Gruppenumarmung. Eine Gruppenumarmung der schönen Menschen. 

Jedes Land hat andere Sitten, andere Kulturen und somit auch unterschiedliche Schönheitideale. Als ich Freundinnen fragte, die aus einer anderen Kultur stammen, welches Schönheitsideal sie in ihrem Kopf haben, sagten sie, eine dunkelhäutige Frau, nicht zu dunkel mit dunklen Haaren.

Sie sprachen von Frauen, nicht von Männern.
Und als ich für den Beitrag hier Schönheit gegoogelt und mir die Bilder dazu angeschaut habe, sah ich nur Bilder von Frauen- kein einziges von einem Mann. 

                                                          (Foto: Valua Vitaly/ Fotolia)


Sind Männer, im Gegensatz zu Frauen nicht dazu gezwungen, schön zu sein?

Ich persönlich kannte nie eine männliche Person, die sich geschminkt, seine Beine oder Achseln rasiert hat.  Für solche Taten, würde man in meiner Umgebung verurteilt und sofort in die Schublade „schwul“ gesteckt werden.  Aussehen, Verhaltensweisen, Redearten etc. als weiblich oder männlich zu bezeichnen, und somit auch eine „weiblich“ wirkende, männliche Person sofort als „schwul“ zu bezeichnen, ist genauso falsch, wie daran zu glauben, dass Männer und Frauen unterschiedliche Rollen in der Gesellschaft haben. Doch darum geht’s es in diesem Blogbeitrag nicht.

Frauen, und ich gehöre zu dieser Gruppe von Menschen, investieren  viel Zeit, ihre freie Zeit, um dem Schönheitsideal zu entsprechen. Eine britische Studie hat gezeigt, dass Frauen täglich durchschnittlich 30 Minuten für das Make-Up, 24 Minuten für die Frisur und 26 Minuten, um sich im Spiegel anzusehen, benötigen. Es wurde bewiesen, dass eine Frau zwei Jahre in ihrem ganzen Leben vor dem Spiegel verbringt. 


          (Foto: http://www.cosmopolitan.de/nicht-vor-meinem-mann-das-alles-machen-wir-heimlich-fuer-unsere-schoenheit-67941.html   / iStock)



Es gibt Männer und Frauen, die schon ihr ganzes Leben lang dem Schönheitsideal entsprachen und es gibt Männer und Frauen, die sich ihr ganzes Leben an die Schönheit der anderen anpassen müssen. All diese Mühe und Zeit, hauptsächlich um von der großen Menge akzeptiert und gemocht zu werden. Doch ist dieses Anpassen überhaupt notwendig?

Meiner Meinung nach liegt die Antwort in den Händen der Freunde, da es verschiedene Arten von  Freunden gibt. Manche konzentrieren sich bei dem Kennenlernen einer neuen Person auf das Äußere und manche achten mehr auf den Charakter. Die letzteren sind offen für alle Arten von Personen und die Oberflächlichen Freunde stoßen viele Menschen ab, da sie vielleicht sich anders kleiden und/oder anders aussehen.

Ich persönlich hatte beide Arten als Freunde und geblieben sind nur diejenigen, die offen für alle sind.

Meine „Freundschaft“ mit der oberflächlichen Art von Menschen, kann ich kurz mit dem Adjektiv „schmerzhaft“ beschreiben. In diesem, glücklicherweise sehr kurzen Lebensabschnitt, wurde ich immer oberflächlicher, immer angepasster, immer „hübscher“ und immer unzufriedener.  Das Wort Vertrauen kannten diese Menschen, genau so wenig wie das Wort „Freundschaft“. 

Der Grund weshalb ich mit diesen unzuverlässigen und nicht besonders intelligenten Menschen Zeit verbracht habe, die ich besser hätte nutzen können, hängt mit einem Ziel zusammen, das ich noch vor 3-4 Jahren unbedingt erreichen wollte: Ich wollte genauso sein wie sie, genauso viele Freunde (am besten noch die gleichen) haben, und „gut“ oder genauso aussehen wie sie, da sie schön - und deswegen  auch beliebt waren.

Das Aussehen hat hier eine unglaublich große Rolle gespielt, da sie nie mit mir befreundet gewesen wären, wenn ich zum Beispiel dick gewesen wäre oder mich nicht geschminkt hätte.
Obwohl es mich genervt hat, trug ich Kontaktlinsen, um mich anzupassen, schminkte mich, um mich anzupassen, machte Sport und Diäten, um anzupassen und rasierte mich, um mich anzupassen.

Ich habe mich zu einem Klon von ihnen entwickelt, der die richtigen, wahren Freunde abgelehnt hat.

Zum Glück war zum Schluss ich diejenige, die sich von den oberflächlichen Freunden distanziert hat und hab mich in das Gegenteil verwandelt, das ich mit meinen jungen 13 Jahren gewesen bin.

 Durch diese Lektion habe ich gelernt an meinem Charakter zu arbeiten, auch wenn es hart ist und so zu werden wie ich es werden möchte.
 Dank meiner jetzigen  Freunde, diejenigen die ich damals abgelehnt habe, muss ich nicht mehr an meinem Aussehen arbeiten, wenn ich es nicht möchte und kann mich zu der Person entwickeln, die ich schon immer sein wollte.
 Jeder kann so sein wie er will und jeder kann sich, egal ob im Äußeren oder im Inneren, so verändern wie er möchte, doch ich finde man sollte kurz wenigstens nachdenken für wen man sich verändert. Und ich kann froh sagen, dass ich mich jetzt nur für mich selbst verändere und nicht für jemand anderes.

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