(Vorweg möchte ich betonen, dass mit diesem Beitrag
nicht die Absicht habe jemanden zu beleidigen, zu verurteilen oder zu verletzen.
Jeder Mensch auf diesem Planeten ist frei, kann das machen, was er möchte und
ich möchte mich nicht in sein Vorhaben eindringen und erzählen was richtig oder
was falsch ist. Dies sind hier ist nur ein Gemisch aus meinen Gedanken und Erfahrungen, die ich
allein gemacht habe. )
Was ist Schönheit?
Und welche Menschen empfindet man selbst als „schön“?
Diese Fragen kann jeder für sich selbst beantworten.
Klar ist schöne Menschen schaut man gerne an, sie wirken
häufig nett und sympathisch. Sie sind diejenigen, mit denen man sich gerne
unterhalten würde, diejenigen mit denen man sich gern anfreunden würde. Schöne
Menschen sind schön anzusehen und man traut sich mit ihnen auf die Straße, weil
sie einem nicht peinlich sind. So
jedenfalls denken viele, auch wenn sie es nicht gern zugeben möchten. Ich
gehöre, auch wenn ungern, zu dieser Gruppe von Menschen und würde dies gern
ändern. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, wie man so schön sagt.
Die Gesellschaft hält gerne schöne Menschen unter ihrer
Obhut, in ihrer schönen, großen Gruppenumarmung. Eine Gruppenumarmung der
schönen Menschen.
Jedes Land hat andere Sitten, andere Kulturen und somit auch
unterschiedliche Schönheitideale. Als ich Freundinnen fragte, die aus einer
anderen Kultur stammen, welches Schönheitsideal sie in ihrem Kopf haben, sagten
sie, eine dunkelhäutige Frau, nicht zu dunkel mit dunklen Haaren.
Sie sprachen von Frauen, nicht von Männern.
Und als ich für den Beitrag hier Schönheit gegoogelt und mir die Bilder dazu angeschaut habe, sah ich nur Bilder von Frauen- kein einziges von einem Mann.
Sind Männer, im Gegensatz zu Frauen nicht dazu gezwungen,
schön zu sein?
Ich persönlich kannte nie eine männliche Person, die sich
geschminkt, seine Beine oder Achseln rasiert hat. Für solche Taten, würde man in meiner
Umgebung verurteilt und sofort in die Schublade „schwul“ gesteckt werden. Aussehen, Verhaltensweisen, Redearten etc. als
weiblich oder männlich zu bezeichnen, und somit auch eine „weiblich“ wirkende,
männliche Person sofort als „schwul“ zu bezeichnen, ist genauso falsch, wie daran
zu glauben, dass Männer und Frauen unterschiedliche Rollen in der Gesellschaft
haben. Doch darum geht’s es in diesem Blogbeitrag nicht.
Frauen, und ich gehöre zu dieser Gruppe von Menschen, investieren
viel Zeit, ihre freie Zeit, um dem
Schönheitsideal zu entsprechen. Eine britische Studie hat gezeigt, dass Frauen täglich
durchschnittlich 30 Minuten für das Make-Up, 24 Minuten für die Frisur und 26
Minuten, um sich im Spiegel anzusehen, benötigen. Es wurde bewiesen, dass eine
Frau zwei Jahre in ihrem ganzen Leben vor dem Spiegel verbringt.
(Foto: http://www.cosmopolitan.de/nicht-vor-meinem-mann-das-alles-machen-wir-heimlich-fuer-unsere-schoenheit-67941.html / iStock)
Es gibt Männer und Frauen, die schon ihr ganzes Leben lang
dem Schönheitsideal entsprachen und es gibt Männer und Frauen, die sich ihr
ganzes Leben an die Schönheit der anderen anpassen müssen. All diese Mühe und
Zeit, hauptsächlich um von der großen Menge akzeptiert und gemocht zu werden. Doch
ist dieses Anpassen überhaupt notwendig?
Meiner Meinung nach liegt die Antwort in den Händen der
Freunde, da es verschiedene Arten von
Freunden gibt. Manche konzentrieren sich bei dem Kennenlernen einer
neuen Person auf das Äußere und manche achten mehr auf den Charakter. Die
letzteren sind offen für alle Arten von Personen und die Oberflächlichen
Freunde stoßen viele Menschen ab, da sie vielleicht sich anders kleiden und/oder
anders aussehen.
Ich persönlich hatte beide Arten als Freunde und geblieben
sind nur diejenigen, die offen für alle sind.
Meine „Freundschaft“ mit der oberflächlichen Art von
Menschen, kann ich kurz mit dem Adjektiv „schmerzhaft“ beschreiben. In diesem,
glücklicherweise sehr kurzen Lebensabschnitt, wurde ich immer oberflächlicher,
immer angepasster, immer „hübscher“ und immer unzufriedener. Das Wort Vertrauen kannten diese Menschen,
genau so wenig wie das Wort „Freundschaft“.
Der Grund weshalb ich mit diesen unzuverlässigen und nicht
besonders intelligenten Menschen Zeit verbracht habe, die ich besser hätte
nutzen können, hängt mit einem Ziel zusammen, das ich noch vor 3-4 Jahren unbedingt
erreichen wollte: Ich wollte genauso sein wie sie, genauso viele Freunde (am
besten noch die gleichen) haben, und „gut“ oder genauso aussehen wie sie, da
sie schön - und deswegen auch beliebt
waren.
Das Aussehen hat hier eine unglaublich große Rolle gespielt,
da sie nie mit mir befreundet gewesen wären, wenn ich zum Beispiel dick gewesen
wäre oder mich nicht geschminkt hätte.
Obwohl es mich genervt hat, trug ich Kontaktlinsen, um mich
anzupassen, schminkte mich, um mich anzupassen, machte Sport und Diäten, um
anzupassen und rasierte mich, um mich anzupassen.
Ich habe mich zu einem Klon von ihnen entwickelt, der die richtigen,
wahren Freunde abgelehnt hat.
Zum Glück war zum Schluss ich diejenige, die sich von den
oberflächlichen Freunden distanziert hat und hab mich in das Gegenteil
verwandelt, das ich mit meinen jungen 13 Jahren gewesen bin.
Durch diese
Lektion habe ich gelernt an meinem Charakter zu arbeiten, auch wenn es hart ist
und so zu werden wie ich es werden möchte.
Dank meiner jetzigen Freunde, diejenigen die ich damals abgelehnt
habe, muss ich nicht mehr an meinem Aussehen arbeiten, wenn ich es nicht möchte
und kann mich zu der Person entwickeln, die ich schon immer sein wollte.
Jeder
kann so sein wie er will und jeder kann sich, egal ob im Äußeren oder im
Inneren, so verändern wie er möchte, doch ich finde man sollte kurz wenigstens
nachdenken für wen man sich verändert. Und ich kann froh sagen, dass ich mich
jetzt nur für mich selbst verändere und nicht für jemand anderes.
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